BuchHaus
Denkmalgerechte Fassadensanierung in Köln Lindenthal
Das Haus Buch wurde 1959 durch den bekannten Kölner Architekten Wilhelm Koep erbaut und steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Als besonderes Merkmal des Hauses ist die sieben Geschosse hohe Mosaikfassade an der Aachener Straße hervorzuheben, die mit einem kleinformatigen Feinsteinzeugmosaik in geometrischem Motiv bekleidet ist.
Am 31.03.2015 wurde das Mosaik durch das Sturmtief Niclas beschädigt. Im 6. Stock löste sich eine Mosaikfläche und fiel auf die Straße.
Die Südfassade ist seit fast 60 Jahren einer hohen Belastung durch Witterungseinflüsse ausgesetzt. Auch Erschütterungen wie Erdbeben, Straßenbahn und Straßenverkehr führen bei fortgeschrittenem Baualter zu Rissbildungen. Beschädigungen, wie zum Beispiel an den Fensterleibungen, führten zu eindringendem Wasser und gefährlichen Frostabplatzungen. Schadensbilder: Risse, Ablösungen, Hohlstellen, Betonkorrosion. Die Schäden häuften sich in den Bereichen, in denen die tragende Betonstruktur hinter dem Mosaik liegt. Wegen fehlender Betonüberdeckung der Stahlarmierung wurde eine teilweise erhebliche Betonkorrosion festgestellt.
Als Sanierungsvoraussetzung für das Mosaik wurde durch Baustoffprüfung ermittelt, ob im Ganzen noch ein intakter Putzgrund gegeben ist. Nach der Wiederherstellung des Putzuntergrundes wurde die Fassade schonend gereinigt.
Das Sanierungskonzept geht davon aus, dass sich die Fassade im Großen und Ganzen als relativ stabiles System über einen langen Zeitraum bewährt hat. Die wesentlichen Schäden haben sich sukzessive über die Jahre aus kleinen unbeachteten Beschädigungen und Rissen entwickelt. Es ist sinnvoll, das bislang funktionierende System beizubehalten, keine bauphysikalischen Änderungen vorzunehmen und ausschließlich diffusionsoffene Materialien (Putz, Verfugung, Anstrich) zu verwenden. Das Mosaik wurde behutsam – wo notwendig – entfernt und mit Originalmaterial erneuert. Die Beschaffung des Original-Mosaiksteinzeugs stellte sich wegen der spezifischen Stärke und Farbzusammensetzung als schwierige Herausforderung dar, da keinerlei Aufzeichnungen über das seinerzeit verwendete Material vorlagen. Deutsches Feinsteinzeug war aufgrund seiner Zusammensetzung und Stärke nicht geeignet. Nach einer europaweiten Suche wurde das identische Mosaikmaterial bei Winckelmans in Frankreich gefunden und bei der Sanierung verwendet. Für die Verfugung wurden mehrere Testflächen angelegt, um den richtigen Farbton zu finden, der im geeigneten Verhältnis zur erhaltenen Patina des Mosaiks steht.
Auftraggebende: UBB
Ort: Aachener Straße / Moltkestraße, Köln
Fassadenfläche: 330 m²
Sanierungszeitraum: 2017